Sonntag, 12. Juni 2011
Textadventure-Abend #1
Am vergangenen Freitag haben Holger und ich uns zum gemeisamen IF-Spielen getroffen, Fabian war vor seinem Nachtdienst auch zugegen. Es war ein Riesenspaß. Karten zeichnen, Rätsel lösen, Bier trinken. Wir begannen mit Mariel von Michael Baltes. Ein recht einfach von Puzzle zu Puzzle gestricktes Horror-Adventure, in dem man, gefangen in einem Krankenhaus, vor einer Sekte, die Menschenexperimente durchführt, fliehen muss. Sehr atmosphärisch (obwohl wir das mit dem Sound nicht hinbekommen haben, da hätte man glaube ich Spatterlight für Mac OS X hernehmen müssen), schöne Rätsel, kurz, super! Hier der Link: http://www.michaelbaltes.com/IF%20Mariel/index.html
Danach haben wir uns The Hitchhiker's Guide To The Galaxy vorgeknöpft. Ein phänomenal witziges, klassisches Infocom-Spiel aus der Feder von Steve Meretzky UND Douglas Adams mit einigen superknackigen Rätseln. Das ominöse Babelfisch-Puzzle kam mir dieses mal gar nicht mehr so übel vor, aber ich war ja vorgewarnt. Wir sind dann an Bord der Heart Of Gold nicht wirklich weiter gekommen und haben weitere Abenteuer vertagt, aber der Weg dorthin war wirklich schreiend komisch und sei jedem, der das Spiel nicht kennt ans Herz gelegt. Hier ist der ifdb-link mit Storyfile: http://ifdb.tads.org/viewgame?id=ouv80gvsl32xlion
Nach soviel Puzzlerei dachten wir uns, jetzt mal ein storybasiertes Spiel. Photopia wird in dieser Kategorie immer genannt, in ehrfürchtigem Ton. Aber was für eine Enttäuschung! Die Geschichte wird in Episoden erzählt, deren Zusammenhang zunächst nicht erkennbar ist. Soweit so gut, fängt auch gut an, aber schon die dritte Szene ist so platt, dass wir komplett aus dem Spiel rausgefallen sind. Jemand steht neben dir und sagt dir, wie du eine Reanimation durchführst, und man braucht nur genau das eintippen. Entbehrt jeglicher Dramatik. Auch ist Photopia weniger ein Spiel als reine Prosa mit zwischendurch Leertaste drücken. Wäre auch OK für mich, aber dann muss die Prosa und die erzählte Geschicht auch packend sein. Wir fanden's eindimensional und platt. Ich werd's schon noch mal fertig spielen, um zu sehen, was alle dran finden, aber bis jetzt ist's eine einzige Enttäuschung. Der ifdb-Eintrag ist ja schon sehr vielversprechend: http://ifdb.tads.org/viewgame?id=ju778uv5xaswnlpl
Um unsere Laune zu heben, wählten wir als nächstes Galatea von Emily Short, ein Spiel mit ähnlich großem Ruf. Es gibt nur einen Raum, in dem eine belebte Statue steht, die man untersucht und mit der man sich unterhalten kann, um die seltsame Geschichte hinter der Dame zu entdecken. Großartige Idee, kunstvoll umgesetzt, mindblowing. http://ifdb.tads.org/viewgame?id=urxrv27t7qtu52lb
Danach brauchten wir eine spaßige Abwechslung und entschieden uns für Downtown Tokyo, Present Day. Ein wahnwitziger Monstermovie-Spoof, in dem man gleichzeitig einen Zuschauer im Kino spielt und den Helden auf der Leinwand. Man fliegt in einem Hubschrauber durch Tokyo und muss versuchen, Das Hühnchen des Todes aufzuhalten. Multiple Endings, Easter Eggs, saukomisch, super Spiel! http://ifdb.tads.org/viewgame?id=4ipti3pkye3wkucz
Zum Abschluss eines tollen Abends fingen wir noch mit Lost Pig an, einem weiteren sehr witzigen Spiel, das zu Recht Furore gemacht hat. Man spielt als Ork Grunk, der ein Schwein wiederfinden muss, allerdings in einem an Zork gemahnenden Höhlensystem mit einem Gnomenwissenschaftler. Daumen hoch! http://ifdb.tads.org/viewgame?id=mohwfk47yjzii14w
Toller Abend, bald wieder!
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